VoIP-Telefonie: Zeitgemäßes Telefonieren in Unternehmen

Vor einigen Jahren wurde die wahrscheinlich größte Neuerung der Telefonie, seit der Erfindung des Telefons durchgeführt. Die analogen Telefonleitungen wurden von den Anbietern abgeschaltet und die Daten, die ursprünglich darüber gelaufen sind, wurden mittels neuer Technologien in das Internet Netzwerk eingespeist und darüber gesendet: die so genannte VoIP Telefonie.

Doch während die meisten Nutzer nur ein einfaches Telefon haben und sowohl dieses, als auch der Router und das High-Speed Internet bestens darauf ausgelegt waren um mit nur wenigen Handgriffen an diese Neuerung angepasst zu werden, sah es bei Unternehmen in vielen Fällen deutlich anders aus. Hier war mit der Integrated Services Digital Network bzw. ISDN Technologie bereits lange eine digitale Form der Datenübertragung vorhanden. Der Nachteil war jedoch, dass ISDN und VoIP zwei verschiedene Technologien sind und nicht zwingend mit einander kompatibel sind. So standen Unternehmen vor der Aufgabe ihre gesamten und entsprechend teuren Telefonanlagen so anzupassen, dass sie auch nach der Umstellung genutzt werden können.

SIP-Trunking als Schnittstelle

Die ISDN Technologie ist etwas komplizierter, da hier eine Kombination aus analogen und digitalen Signalen vorliegt und zumindest die analogen Daten in eine digitale Form umgewandelt werden müssen. Hier kommt ein SIP Trunk ins Spiel. Dabei bezeichnet das SIP (Session Initiation Protocol) die Technologie mittels der die Verbindung zum Gesprächspartner hergestellt und wieder beendet wird. Der Trunk ist ein Gerät, das über das Internet mit der Telefonanlage und weiteren Endgeräten verbunden ist und auf dem alle Datenströme gebündelt zusammenlaufen. Hier werden die Daten auch umgewandelt um sie den jeweiligen Endgeräten zugänglich zu machen.

Die Endgeräte müssen dabei trotzdem mit der VoIP Technologie kompatibel sein und die SIP Technologie unterstützen. Die Anbindung an das Internet muss ansonsten über das NGN bzw. Next Generation Network erfolgen. Darüber hinaus fungiert der Trunk als ein Verteiler, sodass er eine beliebige Anzahl von Kanälen bzw. Geräten innerhalb der Telefonanlage miteinander verbindet und diese alle auf die gleichen Daten zugreifen können.

Umsetzung

Unternehmen mit ISDN Anlagen haben das Problem, dass sie für die Anlange sehr viel Geld zahlen mussten und mit einer solchen Anlage viele weitere Funktionen nutzen konnten. Um dies auch weiterhin tun zu können waren oder sind Unternehmen dazu gezwungen entweder ihren Anbieter nach SIP Trunking zu fragen oder den Anbieter zu wechseln um die ISDN Technologie noch etwas länger nutzen zu können. Doch es schein nur eine Lösung auf Zeit zu sein. Es sieht nämlich danach aus, dass auch die Anbieter erkennen, dass ISDN nicht mehr wirklich zeitgemäß ist.

So sieht es zunehmend danach aus, dass die verschiedenen Anbieter den gleichen Schritt machen wollen wie bei der analogen Telefonie. Damit dürfte das ISDN Netz in den nächsten Jahren ebenfalls langsam aber sicher abgeschaltet werden, sodass auch Unternehmen nur noch die direkte VoIP Variante zur Verfügung hätten.

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